Dissertation   Wie kann man komplexe Themen wie Globalisierung oder europäische Integration vermitteln?

 

 

(» Ragnar Müller)

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 Anlage und Gliederung der Arbeit

Diese Seite bietet zusammen mit der Seite zu den Ergebnissen der Arbeit einen Kurzdurchlauf durch das Dissertations-Web. Sie dient dazu, sich einen schnellen Überblick zu verschaffen, erlaubt an beliebigen Stellen Vertiefungen und zeigt verschiedene Nutzungswege auf, die bei der Konzeption berücksichtigt wurden. Alternativ steht eine grafische Übersicht mit direktem Zugang zu allen Teilen des Webs auf der Seite Site Map zur Verfügung. Außerdem geht es auf dieser Seite eingangs kurz um den Hintergrund für die Entstehung der Arbeit, dessen Kenntnis zum Verständnis beitragen kann.

 Hintergrund für die Arbeit

Seit rund einem Jahrzehnt beschäftige ich mich beruflich in den unterschiedlichsten Zusammenhängen mit Wissensvermittlung im allgemeinen und Wissensvermittlung über neue Medien sowie Vermittlung politischen Wissens im besonderen (» Lebenslauf). Dabei bildeten und bilden die beiden Themenkomplexe Globalisierung und europäische Integration einen inhaltlichen Schwerpunkt (» Publikationsliste).

Die vorliegende Arbeit ist direkt aus der beruflichen Praxis als politischer Bildner heraus entstanden und wurde von ihr überhaupt erst ermöglicht (» Über den Autor). Diese Praxis war in den letzten Jahren davon gekennzeichnet, dass es zunehmend schwerer fiel, Erkenntnisse der Politikwissenschaft zur Globalisierung und zum europäischen Mehrebenensystem mit dem Stand der Dinge in Politikdidaktik und politischer Bildung in Einklang zu bringen, ganz zu schweigen vom Kenntnisstand der Adressaten politischer Bildung.

Diese sich verbreiternde Kluft, die im Alltag zu unfruchtbaren und ermüdenden Diskussionen mit Verantwortlichen in Verlagen und anderen Institutionen führt, zeichnet dafür verantwortlich, dass diese Arbeit in Angriff genommen wurde. Angesichts verbreiteter Defizite bei Lehrmaterialien und -plänen [1] geht es darum, eine Antwort auf die Frage zu finden: Wie kann man komplexe Themen wie Globalisierung oder europäische Integration vermitteln?


Daten zum Dissertations-Web

Dieses Web umfasst

  • 132 Dateien insgesamt, davon

  • 77 Grafikdateien, wovon

  • 45 eigens erstellte Info-Grafiken sind (» Abbildungsverzeichnis).

  • 48 html-Seiten, die mit

  • 3253 internen Hyperlinks untereinander verbunden sind und von denen aus

  • 593 externe Hyperlinks auf Informationsressourcen im Internet verweisen.

Würde man das Web ausdrucken, benötigte man 330 deutsche Standard-Übersetzerseiten.
 

 Beitrag zur Politikdidaktik

Es soll also ein Beitrag zur politikdidaktischen Debatte geleistet werden. Dieser Beitrag baut auf dem bewährten Fundament an Zielen und didaktischen Prinzipien auf, das sich in der deutschen Diskussion der letzten Jahrzehnte etabliert hat (» Politische Bildung). Trotz des soliden Fundaments sieht sich politische Bildung zahlreichen Schwierigkeiten gegenüber, die regelmäßig beschrieben, analysiert und beklagt werden. Dabei stehen im weitesten Sinne institutionelle, mentale und instrumentelle Aspekte im Vordergrund, etwa die mangelnde Berücksichtigung in den Lehrplänen, das Desinteresse seitens der Adressaten oder die Kritik an Versuchen der Vereinnahmung politischer Bildung zur kurzfristigen Behebung gesellschaftlicher Fehlentwicklungen.

Diese Arbeit will das Interesse auf einen anderen Problemkreis lenken, nämlich auf inhaltliche Herausforderungen, die aus dem Gegenstand der politischen Bildung selbst resultieren: Politik hat sich gewandelt, Innen- und Außenpolitik lassen sich nicht mehr trennen, vertraute Kategorien gehen an der Realität vorbei. Die beiden herausragenden Beispiele für diese "neue Unübersichtlichkeit" (Jürgen Habermas) bilden die europäische Integration sowie die Prozesse, die in der gegenwärtigen Debatte unter dem Schlagwort Globalisierung zusammengefasst werden.

 Anlage und Gliederung der Arbeit

Der Versuch einer Antwort auf die Frage, wie man Globalisierung und europäische Integration vermitteln kann, gliedert sich in drei Teile: Im Teil "Vermittlungsprobleme" wird das Problem beleuchtet. Warum ist es eigentlich so schwierig, diese Themen zu vermitteln? Was macht ihre Komplexität aus? Diese Aspekte werden für beide Themen getrennt, aber analog entlang von sechs Kategorien dargestellt. Damit ergibt sich für diesen Teil folgender Aufbau:



Der Teil "Forschungsstand" widmet sich den vorhandenen Ansätzen zur Vermittlung von EU und Globalisierung. Auf welchen Vorarbeiten kann aufgebaut werden? Was kann die bisherige politikdidaktische Diskussion zur Beantwortung der Frage beitragen? Dabei wird in aller Kürze das etablierte Fundament der politischen Bildung dargestellt, und es geht um themenspezifische Ansätze wie Globales Lernen oder das Konzept einer "europazentrierten Politikdidaktik":



Im Teil "Policy-Didaktik" stelle ich einen eigenen Lösungsversuch zur Diskussion, der versucht, den identifizierten Vermittlungsproblemen ebenso Rechnung zu tragen wie den Defiziten der vorhandenen Ansätzen, die im Abschnitt zum Forschungsstand herausgearbeitet werden. Die Policy-Didaktik will entgrenzte Politik, wie sie sowohl für Prozesse der Globalisierung als auch für Prozesse der Europäisierung charakteristisch ist, vermittelbar machen:




 Service für politische Bildnerinnen


Über die skizzierten drei Teile hinaus will die Arbeit eine praktische Hilfestellung für politische Bildner bieten, indem sie einige Früchte meiner mehrjährigen Vermittlungsversuche hinsichtlich der Themen EU und Globalisierung zugänglich macht. Aus diesem Grund gibt es nicht nur ein übliches Literaturverzeichnis (
» Zitierte Literatur), sondern einen umfangreichen Serviceteil mit ausgewählten Büchern, Aufsätzen und Websites, die nach Themen und Kategorien geordnet und mit Kommentaren versehen wurden. Außerdem steht eine eigene Seite zur Verfügung, die vorhandene didaktische Materialien (Print und Online) zu den Themen Globalisierung und EU vorstellt.



Der Servicegedanke wirkt sich aber nicht nur im Abschnitt "Literatur und Links" aus, sondern durchzieht die gesamte Arbeit. So bildet etwa die Darstellung der Vermittlungsprobleme im entsprechenden Teil gleichzeitig eine Einführung in die beiden Thematiken EU und Globalisierung mit einer Fülle von Visualisierungen, die in der Vermittlungsarbeit eingesetzt werden können (» Abbildungsverzeichnis). In den dortigen Fußnoten finden sich Hinweise auf vertiefende Literatur für die Vorbereitung von Unterrichtseinheiten oder Seminaren sowie Materialien in Form von ausgewählten Textpassagen.

 Warum wurde die Arbeit als Web implementiert?

Motiv 1: Servicefunktion

Der Serviceteil ist ein erster wichtiger Grund, warum die Arbeit nicht - wie bei Dissertationen üblich - als Buch, sondern als Web implementiert wurde. Im Internet sind die Informationen für politische Bildnerinnen jederzeit und praktisch kostenlos zugänglich. Außerdem besteht die Möglichkeit, dass der Serviceteil durch Vorschläge der Nutzer ausgebaut wird und zu einem Portal für die Vermittlung von Globalisierung und EU reifen kann. Die Servicefunktion bildet das erste Motiv für die Entscheidung, es mit einer Online-Dissertation zu versuchen.

Motiv 2: Diskussionsfunktion

Die wissenschaftlichen Disziplinen haben – wenn auch in unterschiedlichem Maße - die Möglichkeiten der neuen Medien früh für sich entdeckt. Diese Möglichkeiten bieten sich gleichermaßen für Forschung wie Lehre. Internet, E-Mail, Newsgroups und Blogs bilden außerordentlich hilfreiche neue Foren, Kommunikationskanäle und Informationsquellen für die scientific community, die sich in bislang ungekannter Intensität "vernetzen" kann.

Praktisch kostenlose Kommunikation in Echtzeit, der Austausch von großen Datenmengen und die Interaktivität neuer Medien eröffnen faszinierende neue Wege, deren Potenzial erst nach und nach ausgeschöpft werden wird. Was Dissertationen betrifft, wurden diese neuen Möglichkeiten bislang kaum genutzt. Dissertationen sollen die wissenschaftliche Diskussion befruchten. So liegt es eigentlich nahe, gerade hier auf neue Medien zurückzugreifen, zu deren Mehrwert es zählt, die Diskussion immens zu erleichtern.

Dass die Policy-Didaktik in dieser Arbeit in Form einer leicht zugänglichen Online-Dissertation zur Diskussion gestellt wird, verbindet sich mit der Hoffnung, den Ansatz durch die Rückmeldungen interessierter Nutzerinnen ständig verfeinern, anpassen und verbessern zu können. Das bildet den Kern des zweiten Motivs, der Diskussionsfunktion.

Motiv 3: Experimentfunktion

Clifford Stoll, ein angesehener Pionier des Computer-Zeitalters, hat vor wenigen Jahren mit der Aussage für Überraschung gesorgt, Computer hätten im Klassenzimmer nichts verloren. Begründet hat er das unter anderem mit den Besonderheiten von Hypertexten: "Mit Hypertext kann man nicht erzählen, denn je nachdem, welche Links man anklickt, nimmt die Geschichte eine andere Wendung. Aus der Geschichte wird ein Computerspiel ... Wenn man Hypertext verwendet, weiß man als Programmierer nie, von welchem Link der Benutzer herkommt. Jede Seite im Web muss daher autonom sein ... Wie kann man eine Handlung entwickeln, wenn Anfang und Ende des Texts unbestimmt sind? Das Resultat ist, dass Texte im Web trivial werden." [2]

Im Fall einer Dissertation kommt erschwerend hinzu, dass es sich bei dieser Textsorte nicht um eine beliebige, sondern um eine besonders rigide festgelegte Textform handelt. Neben dem Mehraufwand, den das Erstellen eines Dissertations-Webs gegenüber eines herkömmlichen Dissertations-Texts bedeutet, und neben der grundlegenden Schwierigkeit, sich nicht an etablierten Mustern orientieren zu können, ist hierin ein Grundproblem zu sehen, dem sich die vorliegende Arbeit zu stellen versucht. Eine Dissertation als Web zu erstellen, hat Experimentcharakter.

Wissenschaftliche Arbeiten folgen - bei allen Varianten im Einzelnen - im Prinzip dem Aufbau, den das Schaubild zeigt:

Nach einer Einleitung, die zum Thema hinführt und die zu untersuchende Frage formuliert – z.B. die Frage, ob Sokrates sterblich ist -, wird der Forschungsstand dargestellt. Es wird – um beim Sokrates-Beispiel zu bleiben – dargestellt, dass ein bislang nicht falsifiziertes Gesetz besagt, dass alle Menschen sterblich sind.

Der nächste Schritt, der Hauptteil der Arbeit, widmet sich dem Nachweis, dass Sokrates ein Mensch ist. Gelingt das, kann im Schlussteil gefolgert werden, dass Sokrates sterblich ist.

Diese Vorgehensweise ist logisch. Und sie ist linear, streng linear. Der Erkenntnisgewinn ist untrennbar mit der Linearität des klassischen logischen Schlusses verbunden. Jeder Teil baut auf dem vorigen auf. Und was für die isolierte Betrachtung einer einzigen wissenschaftlichen Arbeit gilt, gilt ebenso für wissenschaftliche Erkenntnis insgesamt, die sich - zumindest der Grundidee nach - als linearer Fortschritt vollzieht, indem der Schluss aus Arbeit A als Teil des Forschungsstands in die Arbeiten B-n eingeht. [3]

Demgegenüber sieht eine Hypertext-Struktur im Prinzip so aus, wie es das Schaubild zeigt: Hypertexte sind nicht linear. Sie haben keinen Anfang und kein Ende. Es sind Netze.

Es kann also in diesem Umfeld keinen logischen Schluss im herkömmlichen Sinn geben, denn das setzt Linearität voraus. Offensichtlich würde es wenig Sinn machen, eines der "Text"-Felder in der Netzstruktur mit der Einleitung, ein anderes mit dem Schluss zu füllen. [4]

Das bedeutet, dass eine neue Gliederungsidee entwickelt werden muss, die zugleich "netzfähig" ist und den Anforderungen an wissenschaftliches Arbeiten genügt. Kurz gesagt: Das Experiment  besteht darin, eine wissenschaftliche Arbeit in Form eines Netzes zu erstellen. Die vorliegende Arbeit stellt einen Lösungsversuch zur Diskussion, über dessen Tragfähigkeit sicher diskutiert werden kann und sollte. [5]

Sich ohne Vorkenntnisse und Vorarbeiten im Rahmen einer Dissertation auf diese Herausforderung einzulassen, wäre zum Scheitern verurteilt. Als politischer Bildner und Webdesigner konnte der Autor jedoch in den vergangenen Jahren wertvolle Erfahrungen sammeln, die ein solches Experiment überhaupt erst in den Bereich des Möglichen gerückt haben (» Über den Autor). Insofern handelt es sich bei dem dritten Motiv, der Experimentfunktion, auch um ein persönliches Motiv.

Motiv 4: Vernetztes Denken

Überall hört und liest man von dem Erfordernis, dass wir alle, vor allem natürlich unsere Kinder in der Schule, lernen müssen, vernetzt zu denken. Was das heißen könnte und welche Folgen sich damit verbinden, kann und braucht an dieser Stelle nicht vertieft zu werden. [6] Es versteht sich aber von selbst, dass wir vernetzte Darstellungsformen brauchen, wenn wir diesbezügliche Fortschritte erzielen wollen. Und diese Darstellungsformen gilt es auszuprobieren, zu diskutieren und weiterzuentwickeln. Entsprechende Ansätze stecken noch in den Kinderschuhen, was auch daran liegt, dass es Hypertexte erst seit rund eineinhalb Jahrzehnten gibt, während lineare Darstellungs- und Denkformen auf eine mehrtausendjährige Geschichte zurückblicken können. Hierzu will die Dissertation einen Beitrag leisten, indem sie einen Versuch zur Diskussion stellt.

 Nutzungswege

Das oben angeführte Zitat von Clifford Stoll sowie die Ausführungen zu Hypertexten im allgemeinen und der Unmöglichkeit einer herkömmlichen, linearen Gliederung im besonderen haben deutlich gemacht, worin das Problem besteht, vor dem ein Dissertations-Web steht: Jede Seite und jeder Abschnitt muss für sich alleine eine Einheit bilden, gleichzeitig muss sich alles zu einem Gesamtnetz zusammenfügen, ohne dass eine bestimmte Nutzungssequenz vorgegeben werden könnte bzw. sollte. [7]

Dieser an die berühmte "Quadratur des Kreises" gemahnenden Herausforderung wird in der vorliegenden Arbeit begegnet, indem möglichst viele Nutzungswege und -arten antizipiert und ermöglicht werden. Was bedeutet das? Das heißt, dass Navigationsstruktur und interne Verlinkung so flexibel wie möglich gestaltet wurden, um so vielen Nutzungswegen wie möglich gerecht zu werden.

Die Antizipation der Nutzungswege bildet die Grundlage für die Gliederung, wobei zwischen obligatorischen und fakultativen Nutzungswegen unterschieden werden kann. So ist es etwa zwingend, einen Nutzungsweg "wissenschaftliche Arbeit" bereitzuhalten (da es sich um eine Dissertation handelt), während Nutzungswege mit Servicefunktion für politische Bildnerinnen fakultativ sind. Einige der antizipierten Nutzungswege sollen im folgenden exemplarisch aufgeführt und kurz erläutert werden, um die Grundidee der flexiblen Gliederung zu veranschaulichen.




Die Variante "wissenschaftliche Arbeit" bildet den wichtigsten und grundlegenden Nutzungsweg. Er ähnelt dem linearen Aufbau eines Buchs, muss aber in dieser Hinsicht defizitär bleiben, weil zum einen Rücksicht auf andere Nutzungswege genommen werden muss und zum zweiten eine sequentielle Nutzung nie vorausgesetzt werden darf. Der Nutzer beginnt mit der Problemanalyse, unternimmt vielleicht den einen oder anderen Abstecher zum Literaturteil, widmet sich anschließend der Darstellung des Forschungsstands, lässt sich hier vielleicht zu einer Rückmeldung über das Feedback-Formular motivieren, um sich schließlich dem Lösungsvorschlag "Policy-Didaktik" zuzuwenden, den diese Arbeit zur Diskussion stellt.



Die Variante für politische Bildnerinnen beginnt ebenfalls beim Abschnitt "Vermittlungsprobleme", allerdings erfüllt die Nutzung des Abschnitts in diesem Fall eine völlig andere Funktion. Nicht die Problemanalyse als Voraussetzung für die Diskussion und Entwicklung von Lösungsansätzen ist von Interesse, sondern die Funktion des Abschnitts als kurze thematische Einführung in die Themenkomplexe Globalisierung und EU. Grafiken können für Unterrichtszwecke verwendet werden, in den Fußnoten finden sich Textpassagen, die sich beispielsweise für Arbeitsblätter oder Gruppenarbeiten eignen. Anschließend lohnt ein Besuch des Abschnitts "Literatur", der hier als Serviceteil fungiert, mit kommentierten Literatur- und Linkempfehlungen. Hier werden sicherlich einige Abstecher ins Internet erfolgen, um sich vorgestellte Websites anzusehen oder die bereitgestellten Internetressourcen zu einzelnen Büchern zu nutzen. Wenig wahrscheinlich, aber keineswegs ausgeschlossen ist der abschließende Besuch des Abschnitts zur Policy-Didaktik.



Wer sich einen schnellen Überblick verschaffen will, wählt diesen Nutzungsweg. Ausgehend von den beiden Seiten "Gliederung" (also der vorliegenden Seite) und "Ergebnisse" können alle Teile des Webs punktuell angesteuert werden, es sind mithin beliebige Vertiefungen möglich. Im Rahmen anderer Nutzungswege können diese beiden Seiten natürlich auch andere Funktionen erfüllen. Die Seite "Ergebnisse" kann beispielsweise im Rahmen des Nutzungswegs "wissenschaftliche Arbeit" als abschließende Zusammenfassung dienen.



Wer bei Google die Suchabfrage "globalisierung AND politikdidaktik" startet, wird voraussichtlich eine Seite dieses Webs weit vorne in der Trefferliste vorfinden. Mit einem Klick befindet er sich mitten im Web. Die weitere Nutzung lässt sich zwar nicht antizipieren, doch sollte sichergestellt sein, dass ein solcher Suchmaschinen-Nutzer zumindest die Chance hat, sich zu orientieren, und nicht mitten in einer Sequenz landet, die auf vorigen Seiten aufbaut.

Natürlich sind zahlreiche weitere Nutzungswege denkbar, auf deren Darstellung aber verzichtet werden kann. Es sollte zum einen deutlich geworden sein, dass sich die Webstruktur grundlegend von der linearen Struktur wissenschaftlicher Arbeiten unterscheiden und diesbezügliche Defizite aufweisen muss, zum zweiten bleibt festzuhalten, worin der Kern einer flexiblen Webstruktur besteht, nämlich in der Empathiefähigkeit als Voraussetzung und in der Flexibilität bei der Umsetzung. Einzelne Elemente des Webs und die interne Verlinkung müssen so gestaltet werden, dass sie im Rahmen verschiedener Nutzungswege unterschiedliche Funktionen zu erfüllen imstande sind. Inwieweit das in diesem Fall gelungen ist, kann nur von den Nutzern und deren Rückmeldungen entschieden werden.

 Navigation

Damit sind die wichtigsten Aspekte der Anlage und Gliederung dieses Dissertations-Webs angesprochen. Die beiden auf allen Seiten vorhandenen Navigationsleisten - die obere horizontale Leiste mit übergreifenden Links und die linke vertikale Leiste mit Links zu den vier großen Abschnitten des Webs - sollten sich von selbst erklären, ebenso die Navigationskästen, die sich jeweils oben rechts auf den Seiten der verschiedenen Abschnitte befinden und zur Navigation innerhalb der Abschnitte dienen. Einen grafischen Überblick über alle Teile des Webs bietet die Site Map. Wer sich auf dem Nutzungsweg "Kurzdurchlauf" befindet, kann seinen Weg mit der Seite "Ergebnisse der Arbeit" fortsetzen ...

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Anmerkungen

[1]

Stellvertretend für viele Beispiele, bei denen die Überforderung aller Beteiligten angesichts der Komplexität der beiden zentralen Themen Globalisierung und EU deutlich wird, sei auf einen Vorfall auf höchstem bildungspolitischen Parkett verwiesen, nämlich den Rahmenlehrplan für politische Bildung des Kultusministeriums Brandenburg. Dort heißt es für die Sekundarstufe I: "Die Schüler sollen Funktion und Aufgabe der Organe der Europäischen Union kennen." Diese Organe werden dann sicherheitshalber eigens aufgeführt. Im einzelnen handelt es sich um: "Europarat, Europäisches Parlament und Europäischer Gerichtshof."
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[2]

Clifford Stoll, LogOut. Warum Computer nichts im Klassenzimmer zu suchen haben und andere High-Tech-Ketzereien, Frankfurt/Main 2001, S. 71.
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[3]

Das gilt seit Thomas Kuhn und anderen Beiträgen zur Erkenntnistheorie zwar nicht mehr in der naiven Fortschrittsvariante, aber doch im grundsätzlichen und ungeachtet regelmäßig auftretender Moden- und Paradigmenwechsel (vgl. Thomas S. Kuhn, Die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen, Frankfurt/Main 1973, engl. Orig. 1962).
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[4]

Zu den wesentlichen Leistungen jeder wissenschaftlichen Arbeit zählt die logisch stringente und nachvollziehbare Gliederung der behandelten Thematik. Hier haben sich Standards herausgebildet, die es dem Rezipienten erlauben, dem Argumentationsgang Schritt für Schritt zu folgen. Die Gliederung erleichtert – oder ermöglicht sogar – zusammen mit anderen Elementen wissenschaftlichen Arbeitens die intersubjektive Überprüfbarkeit der Aussagen – das zentrale Kriterium für Wissenschaftlichkeit. Diese Standards lassen sich auf Hypertexte nicht übertragen, und damit ist die zentrale Herausforderung für die Hypertext-Dissertation benannt: Wie lässt sich eine Dissertation als Hypertext implementieren, so dass die Vorzüge neuer Medien zum Tragen kommen und ohne dass übermäßige Abstriche bei der Gliederung gemacht werden müssen?
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[5]

Im Entstehungsprozess dieser Arbeit wurden verschiedene "Gliederungen", Navigationsstrukturen bzw. Nutzerführungen ausprobiert und getestet. Eine Rückmeldung von Ingrid Halbritter, der Projektleiterin des Bildungsprogramms D@dalos und meiner langjährigen privaten und beruflichen Weggefährtin, ist besonders aufschlussreich, weist sie doch auf eine zentrale Problematik im Umgang mit Hypertexten hin. Sie schreibt nach einem ausführlichen Test in einer E-Mail vom 06.03.2005: "Natürlich ist die Hypertext-Struktur ungewöhnlich, und man hat das übliche Gefühl von Frustration, weil man keinen Überblick im Kopf hat, wo man sich gerade befindet und wie sich der Teil ins Ganze einfügt. (...) Man muss sich einfach damit abfinden, dass man als Leser eines Hypertexts mehr Eigenverantwortung hat, als wenn man ein Buch liest. Man muss entscheiden, ob man ein Thema vertieft - gleich, später oder gar nicht."
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[6]

Zu den bedeutendsten Forschern auf diesem Gebiet zählt Frederic Vester, der in einer jüngeren Publikation fordert, "das kurzfristige Denken in unvernetzten Ursache-Wirkungs-Beziehungen zu überwinden und, statt uns auf das genaue Studium von Einzelaspekten zu konzentrieren, das Gehirn darin zu schulen, das Spiel der Zusammenhänge zu erfassen" (Frederic Vester, Die Kunst, vernetzt zu denken. Ideen und Werkzeuge für einen neuen Umgang mit Komplexität. Ein Bericht an den Club of Rome, München 2002, S. 108).
Nach wie vor seien wir in einem "Klassifizierungsuniversum" gefangen: "Sowohl die verlangte fachübergreifende Betrachtung als auch die ungewohnte Einbeziehung vernetzter Wirkungen und Rückwirkungen anstelle eindimensional gerichteter Schlussfolgerungen verursachen eine Art Gedankensperre. Man fühlt sich verloren. Doch wie vieles fällt einem auch das vernetzte Denken nicht in den Schoß. Es will gelernt, geübt sein. Nicht umsonst hat dieses Buch das Wort 'Kunst' in seinem Titel. Wie also kann sich unser Gehirn für das Erkennen komplexer Vorgänge am besten öffnen? (...) (D)urch Einüben, ein 'learning by doing', ein Ausprobieren, Gestalten und Erleben, das wie in der Malerei, der Bildhauerei, der Schauspielerei oder der Musik für das spätere Können unerlässlich ist. Im Unterschied zur Wissenschaft verlangt jede echte Kunst über den Intellekt hinaus Sensitivität, Emotion, Mustererkennung, Sinn für Analogien, kurz die gesamten Aktivitäten, die man der rechten Hirnhälfte zuschreibt. (...) Doch genau dieses Verknüpfen der beiden Hirnhälften wird uns leider vom ersten Schultag an ausgetrieben. Deshalb müssen wir unserer linken Hirnhälfte (und damit unserem verbal-logischen Denken) helfen, den Sprung aus dem ihr gewohnten 'Klassifizierungsuniversum' zu dem eher der rechten (mehr intuitiven) Hirnhälfte vertrauten 'Relationsuniversum' zu wagen" (S. 340-341).
Neben dieser sei noch auf zahlreiche frühere Veröffentlichungen von Vester verwiesen sowie auf das Werk von Fritjof Capra, dem es in einer jüngeren Publikation um die Übertragung vernetzten oder systemischen Denkens auf Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft geht:
Fritjof Capra, Verborgene Zusammenhänge. Vernetzt denken und handeln - in Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft, Bern/München/Wien 2002.
Diese Ausführungen sollen aber keineswegs den Eindruck erwecken, als erhebe der Autor den Anspruch, "vernetztes Denken" realisiert zu haben, zumal das in Form von Texten, aus denen auch dieser Hypertext besteht, als linearer Darstellungsform schwierig ist (siehe Vester, S. 353). Es geht lediglich darum, einen Kompromiss zu finden zwischen einer herkömmlichen wissenschaftlichen Arbeit als besonders auf Linearität angewiesener Form und einem Web. Text und Schrift als lineare Kommunikationsmittel werden auf eine Weise verknüpft, die nicht nur linear ist ...
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[7]

Es wäre natürlich problemlos möglich, eine Internetseite zu entwickeln, die wie ein Buch, also linear genutzt werden muss. Ein solches "E-Book" wäre aber lediglich eine kostengünstige Variante herkömmlicher Dissertationen und könnte zu den im Rahmen der Motive 3 und 4 dargestellten Herausforderungen nichts beitragen.
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