Vermittlungs-
probleme:
»
Globalisierung
»
EU
Forschungs-
stand:
»
Politikdidaktik
»
Globalisierung
»
EU
Policy-
Didaktik:
» Ziele
» Einordnung
» Beispiel
Literatur und
Links:
»
Politikdidaktik
»
Globalisierung
»
EU
|
Grundprobleme
der Vermittlung von Globalisierung (I):
Nationalstaats-Fixierung
Da es sich bei dem Problem
der fehlenden Kategorien für entgrenzte Phänomene
in der "postnationalen Konstellation" [1] um
ein generelles Problem für Politikwissenschaft wie politische
Bildung handelt, kann an dieser Stelle auf den analogen Abschnitt
im Rahmen der Behandlung der EU-Vermittlungsprobleme verwiesen
werden (»
zum
entsprechenden Abschnitt).
Dort werden beide Dimensionen des Problems diskutiert: Zum einen
die aus der Entstehungsgeschichte resultierende "nationale
Beschränktheit" der politischen Bildung [2],
zum anderen - und von zentraler Bedeutung - die Tatsache, dass die
Versuche innerhalb der Politikwissenschaft, angemessene neue
Kategorien zu entwickeln, noch in den Kinderschuhen stecken.
"Das eigentliche Defizit nicht nur der
politikwissenschaftlichen Integrationsforschung besteht darin,
dass sie über politische Ordnung ... jenseits der vertrauten
Ordnungssysteme 'Staat' und 'Staatenwelt' nicht nachzudenken
vermag, weil die Denkmuster in den Sozialwissenschaften wie in der
Rechtswissenschaft in diesen in der Neuzeit geprägten
Ordnungsstrukturen der Moderne gefangen sind und ihnen deshalb
schon die Begrifflichkeiten fehlen, ein Regieren jenseits der
Staatlichkeit überhaupt zu konzeptualisieren."
[3] |
|
[Seitenanfang]
Anmerkungen:
[1] |
Jürgen Habermas,
Die postnationale Konstellation,
Frankfurt/Main 1998.
[zurück zum Text]
|
[2] |
Vgl. KLAUS SEITZ, Lernen für ein
globales Zeitalter. Zur Neuorientierung der politischen Bildung in
der postnationalen Konstellation; in: Christoph Butterwegge/Gurun
Hentges (Hg.), Politische Bildung und Globalisierung, Opladen
2002, S. 45-57.
[zurück zum Text]
|
[3] |
Dieses Zitat stammt aus einem nach wie vor
grundlegenden deutschsprachigen Titel zum Thema: Markus
Jachtenfuchs/Beate Kohler-Koch, Regieren im dynamischen
Mehrebenensystem; in: dies. (Hg.), Europäische Integration,
Opladen 1996, S. 30.
Zu den radikalsten Positionen, die im Rahmen der
Globalisierungsdebatte alte Kategorien verabschieden, zählt
Martin Albrows Buch mit dem programmatischen Titel "Abschied vom
Nationalstaat" (Frankfurt/Main 1998). Er vertritt die These,
dass die Moderne 1945 mit den Atombombenabwürfen endete, die
Zeitspanne von 1945 bis 1990/95 als Übergangszeit zu begreifen
sei und heute ein neues Zeitalter, das "Globale Zeitalter"
begonnen habe, das sich den Kategorien der Moderne vollständig
entzieht. An die Stelle der "Modernität" trete die "Globalität"
(S. 14). Er plädiert vehement dafür, sich von der Moderne (und
das bedeutet: von dem kompletten System an Begriffen, Ideologien
etc., die sich damit verbinden) zu verabschieden: "Entziehen wir
uns dem erstickenden Einfluss der Moderne auf unsere
Vorstellungskraft!" (S. 16).
[zurück zum Text] |
[Seitenanfang]
|
|